Ein Tag in Hildesheim

Wenn ich an Ägypten denke, erinnere ich mich sofort an Agatha Christies 'Tod auf dem Nil', wo die geheimnisvolle Atmosphäre des alten Ägyptens und Intrigen in alten Ruinen am Ufer des Nils lebendig werden. In diese faszinierende Welt wollte ich selbst schon immer mal eintauchen, doch eine Fahrt mit der Karnak über den Nil ist für mich weder zeitlich noch finanziell realisierbar. Da ich in letzter Zeit auch viele Dokumentationen über das alte Ägypten gesehen habe, wuchs in mir der Wunsch, zumindest mal eine Ägypten-Ausstellung zu besuchen. In meiner Recherche bemerkte ich, dass die wunderschöne niedersächsische Großstadt Hildesheim nicht nur diese faszinierende Ausstellung beherbergt, sondern auch eine charmante Altstadt und ein tolles Naherholungsgebiet zu bieten hat. In meinem ersten Tagesausflugs-Blog lade ich euch ein, mit mir auf Entdeckungsreise zu gehen und zu erfahren, was ich in Hildesheim erlebt habe!

Hildesheimer Altstadt 

Erstes Ziel : Besuch des Roemer- und Pelizaeus-Museum

Lish betrachtet andächtig die Abbildungen der Pyramiden von Gize.

"Das alte Ägypten ist faszinierend. Die Vorstellung, dass Menschen vor tausenden von Jahren ohne Maschinen riesige Bauwerke erschaffen haben, mit derart beeindruckender Architektur, ist schon kaum fassbar. Es fällt mir schwer zu begreifen, wie lange das ägyptische Reich in seinen verschiedenen Epochen existierte"

Mein Museums-Highlight: Ägypten-Ausstellung

Die Kunst, der Glauben und die Lebensbedingungen, auf die wir dank der Ausstellung zurückblicken können, zeigen, wie komplex die ägyptische Kultur gestaltet war. In der Ägypten-Ausstellung des Museums gibt es beeindruckende Kunstwerke, wie Schmuck, Papyri, Steintafeln mit hieroglyphischen Inschriften und Statuen zu sehen. Insbesondere die Toten-Kultur der Ägypter faszinierte mich besonders. Dementsprechend habe ich mich vor allem mit den Särgen, Mumien und Totenritualen auseinandergesetzt. Ich habe gelernt, wie die Leichen mumifiziert wurden und mit welchen feinen Motiven die Särge verschönert wurden. Besonders verstörend hingegen empfand ich den Gedanke, dass das Hirn des Toten mit einem Harken durch die Nase herausgezogen wurde. Alle Organe wurden dem Körper entnommen und durch Füllmaterialien ersetzt, mit Außnahme des Herzens. Dies benötigt der Tote noch für das Leben nach dem Tod. Das Herz solle vor dem Übergang gewogen werden, um die Gutheit der Person zu überprüfen.

Mumienfuß im Roemer- und Pelizaeus-Museum. 

Ein Kurzer Abstecher in die Ausstellung:
”Es ist angerichtet”

“Die Nahrungsaufnahme kann eine brisante Angelegenheit sein und formt uns als Menschen mehr, als uns manchmal bewusst ist.”

Die Ausstellung behandelt alles Rund um Mahlzeiten bzw. was vor den Mahlzeiten kommt. Ein Modul beschäftigt sich z.B. mit dem Gast, ein anderes mit Geschirr, das nächste mit dem Feuer, eines mit dem Ritual der Nahrungsaufnahme, ein anderes mit dem Handel.

Besonders Spaß hatte ich bei der Schreibstation, bei der die Besucher selbst mit Feder und Tinte schreiben durften, wie im Kloster zu vergangenen Zeiten. 

Die Statuen und Büsten hatten es mir besonders angetan. 

Zweites Ziel: Spaziergang durch den Magdalenengarten

Der Magdalenengarten ist fußläufig nur wenige Minuten vom Museum entfernt und lädt mit seinen schönen Wegen, herrlichen Blumen und entzückenden Grünpflanzen zum Flanieren ein. 

Gestärkt, nach einem zweiten Frühstück auf einer gemütlichen Parkbank lässt sich die Blumenpracht bestaunen, bevor der Weg zum Stadtrundgang durch die Altstadt ansteht. 

Drittes Ziel: Stadtrundgang

Das Wedekindhaus - Nie zuvor habe ich in einem schöneren Haus Bargeld abgehoben - Denn inzwischen befindet sich darin die Sparkasse.

Nach dem Flanieren durch die beeindruckende Altstadt habe ich einen Second-Hand-Laden entdeckt, indem ich ein wenig geschmökert habe und dabei einen schönen Pullover für mich gefunden habe. So habe ich für ein paar Euro ein praktisches Andenken an den Tagesausflug nach Hildesheim mit nach Hause nehmen können. Bei 30 Grad habe ich den Pullover zwar nicht gleich angezogen, jedoch erinnere ich mich jetzt, wo es herbstlicher wird immer gern an den Tag in Hildesheim, wenn ich den gemütlichen Pullover trage.

Auf der Suche nach beeindruckenden Gebäuden kommt man an diesem Gebäude schwer vorbei: Der Dom.

Vom Dom aus haben wir uns auf den Weg zu unserem letzten Ziel gemacht. Auf dem Weg dahin haben wir eine gemütliche Sport-Gaststädte gefunden, in der wir eine leckere und herzhafte Stärkung eingenommen haben. Gesättigt von der Mahlzeit hatten wir genug Kraft, die letzte Etappe des Ausflugs zu bestreiten.

Letztes Ziel: Der Hohensensee

Der weitläufige Hohensensee ist ein beliebtes Naherhohlungsgebiet in Hildesheim. Der See umfasst ca. 9,5 Hektar. Angeschlossen an den See befindet sich nördlich das Freibad Johanniswiese. Das schwimmen im See wird auf eigene Gefahr geduldet. Doch aufgrund der großen Präsenz von hungrigen und aufdringlichen Schwimmvögeln entschied ich mich spontan gegen das Schwimmen im See und begnügte mich damit, die Aussicht auf den See zu genießen. 

Enten, Schwäne und weitere Vögel tummelten sich auf dem Wasser und am Ufer und wurden von den ein oder anderen Park-Besuchern gefüttert, was meiner Meinung nach weder für Mensch noch für Tier langfristig gesund ist. 

Schwan auf dem Hohensensee in Hildesheim. 

Das Entspannen am Hohensensee war der perfekte Abschluss für einen Tag in Hildesheim. Nach einem langen Tag voller ägytischer Kultur, beeindruckender Baukunst und strahlendem Sonnenschein war ich dennoch froh, mich wieder auf den Heimweg zu begeben. Für einen Tagesausflug haben wir ein herzhaft buntes Programm genossen, das mich in der Nacht darauf doch noch nach Ägypten geführt hat - zumindest in meinen Träumen.